Laminar-Flow ist eine sanfte Strömung hochrein gefilterter Luft mit gleichmässiger Geschwindigkeit von 0,45 ± 0,1 m/s über den zu schützenden Arbeitsplatz.
Laminar-Flow Geräte werden mit einem speziellen Filter – HEPA*-Filter – ausgerüstet, das Kleinstpartikel (Aerosole) und Mikro-Organismen zurückhält und die Luft reinigt.
Durch Laminar-Flow werden nahezu keim- und partikelfreie Bedingungen erreicht.
* HEPA ≙ HOSCH-Filter = HOchleistungs SCHwebstoffilter
Horizontal
Gute Sicht und Zugänglichkeit sind ideale Voraussetzungen für die Arbeit an und mit kleinen Objekten.
Da die Luft ständig zugeführt wird, können Partikel aus der Umgebung nicht in die reine Zone eindringen. Partikel, die durch das Arbeiten in der reinen Zone entstehen, werden mit der Strömung herausgeschwemmt.
Es liegt nahe, wenn ein Arbeitsplatz mit einer aseptischen Luftversorgung versehen wird, diese Luft auch zu konditionieren und zur Belüftung des Reinraums zu nutzen.
Die Belüftung richtet sich nach der Anzahl der Personen und erfolgt über ein Laminar-Flow Gerät.
Bei der Auslegung des Reinraums wird der Luftwechsel der Laminar-Flow Geräte im Raum mitberechnet. Durch Luftkühler auf der Saugseite der Laminar-Flow Geräte sind Kühlprobleme ohne grossen Kanalaufwand zu lösen.
Auch bei der Modernisierung vorhandener Produktionsstätten können Lösungen erreicht werden, die sowohl unter den Gesichtspunkten der Reinheit als auch der Wirtschaftlichkeit das Optimum nach dem heutigen Stand der Technik sind.
Luftströmung: | Normal (keine Gefährdung der Umwelt): aus dem Reinraum (weiss) über die Schleuse nach aussen. |
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Spezial (mögliche Gefährdung der Umwelt): über die Schleuse in den Reinraum. Die Abluft muss entsprechend aufbereitet werden. |
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Luftfeuchte: |
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Luftreinheit: | Umluftanteil gross: |
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Reinraum: wozu...?
Die uns beeinflussenden Faktoren wie Stäube oder Mikroorganismen sind vielfältig und können unsere Arbeit nachteilig beeinflussen. In einem Reinraum soll die Zahl dieser Faktoren so begrenzt werden, dass die Vorgänge nachvollzogen werden können und die Qualitätssicherheit erreicht wird.
Gestaltung des Reinraums
Aus der oben gemachten Ausführung ist es möglich, auf die gute Gestaltung des Reinraums hinzuarbeiten. Der Raum besteht aus Boden, Wand und Decke, diese sollten abriebfest, glatt und gut zu reinigen sein. Die Übergänge von der Wand zum Boden sollten einen runden Übergang (Kehle) haben, um unkontrollierbare Schmutzecken zu vermeiden. Für die Fenster und Türen gelten die gleichen Kriterien. Die Materialien sollten den bisher genannten Anforderungen und denen aus dem Arbeitsprozess (Feuchtraum, Desinfektionsmittel etc.) auf jeden Fall genügen.
Mensch und Reinraum
Der Mensch hat im Reinraum eine besondere Bedeutung, da er die grösste Verunreinigungsquelle ist. Die Verunreinigungen des Menschen gehen aus von der Kleidung, der Haut, den Haaren und der Atmung. Diese Einflüsse müssen bei den Produkt- und verfahrenstechnischen Anforderungen bedacht und entsprechend gelöst werden. Für die verschiedensten Aufgaben gibt es passende Reinraumkleidung. Doch all dieses muss von den einzelnen Mitarbeitern durch bewusstes Verhalten und richtige Hygiene unterstützt werden.
Lüftung und Reinraum
Die aus dem Arbeitsprozess und Verfahren kommenden Forderungen bestimmen weitgehend die Luftbedingungen: Ist die rel. Luftfeuchte kleiner als 45 % gibt es kaum Korrosion, dafür aber elektrostatische Aufladung. Ist die rel. Luftfeuchte grösser als 55 %, ist es umgekehrt. Wesentlichen Einfluss auf den Menschen haben die Lufttemperatur und Luftfeuchte. Die Luftreinheit sollte sich nach den Anforderungen der Produktion richten, um hohe Qualität und Lagerfähigkeit der Produkte zu gewährleisten. Sie hat auf das Wohlbefinden des Menschen keinen nachteiligen Einfluss.
Integrierte Laminar-Flow Lüftung
Diese Art der Reinraumbelüftung erlaubt eine Aufgabenteilung der verfahrenstechnisch notwendigen Luftaufbereitung und für die beim Arbeiten notwendigen Reinen Arbeitsplätze. Eine notwendige Anpassung an veränderte Fertigungsbedingungen ist einfach zu erreichen. Die Zuluftmenge richtet sich nach der Personenzahl (ca. 100 m³/h pro Person), den möglichen Abluftmengen und den gewünschten Luftströmungsverhältnissen vom Reinraum zu dessen Umgebung.
Physiologie, Mikroskopie und Probenvorbereitung
Mikroskopieren
Laminar-Flow-Luftströmung von links nach rechts über den Arbeitsplatz zur Ansaugfilterwand